Gemeinsam für mehr Sicherheit
Johanniter, Volksbank und Gemeinde in Rieste stationieren AED-Gerät
Seit Juni dieses Jahres haben die Johanniter einen Pflegestandort in Rieste. Ziel ist, die pflegerische Versorgung der Menschen in der Gemeinde zu verbessern. Jetzt haben die Johanniter gemeinsam mit der Gemeinde und der Vereinigten Volksbank eG Bramgau Osnabrück Wittlage zudem einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensrettung geleistet. Ab sofort ist im Vorraum des Gebäudes an der Malgartener Straße 5 in Rieste ein AED-Gerät installiert.
AED steht für "Automatischer Externer Defibrillator", auch Laiendefibrillator genannt. Es ist ein handliches Gerät, das den Herzrhythmus eines Menschen analysieren und im Notfall einen elektrischen Schock abgeben kann, um lebensgefährliche Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern zu beenden. Der Vorteil: Weil das Gerät per Sprachsteuerung funktioniert, kann es ohne Vorkenntnisse angewendet werden. „Das AED erzählt dem Benutzer, was er tun muss“, erklärt Antje Schulte-Schoh, Pflegedienstleitung des Christlichen Pflegedienstes Bramsche der Johanniter.
Trotzdem werden die Johanniter kostenlose, einstündige Schulungen auf das Gerät anbieten. Eine findet im Dorftreff „Riesterei“ statt, eine weitere im „Heimat-Salon“. Die Termine stehen noch nicht fest.
Im Falle einer Herzrhythmusstörung ist ein Defibrillator die einzige Möglichkeit, das Leben des Betroffenen zu retten. Der ambulante Pflegedienst der Johanniter hat das Gerät, die Vereinigte Volksbank den Sicherungskasten angeschafft. „Wir unterstützen die Aktion sehr gerne“, betont Heiko Engelhard, Mitglied im Vorstand der Vereinigten Volksbank. „Mit einem AED-Gerät können relativ einfach Leben gerettet werden. Aber dafür muss das Gerät in kürzester Zeit am Notfallort eintreffen.“ Das sieht auch Bürgermeister Christian Scholüke so und denkt schon weiter. „Wir können auch an anderen Standorten AED-Geräte bereitstellen“, sagt er. Der Gemeinde gehört das Gebäude, in dem das AED-Gerät jetzt installiert ist. Da sich in dem Vorraum der Geldautomat der Volksbank befindet, ist der "Defi" täglich von 05:00 bis 23:00 Uhr öffentlich zugänglich und zudem kameraüberwacht. Das Gerät ist außerdem codiert, so dass es im Falle eines Diebstahls identifiziert werden kann.
Begrüßt wird die Anschaffung von Galina Spasova. Die Zahnärztin hat ihre Praxis im selben Gebäude und würde auch im Notfall mit ihren medizinischen Kenntnissen helfen.
Aber Scholüke will jetzt auch Betriebe ansprechen, sich AED-Geräte anzuschaffen oder, wenn sie bereits eines haben, es öffentlich bereitzustellen. „Ein AED-Gerät macht nur Sinn, wenn es im Notfall schnell herbeigeschafft werden kann.“ Dafür müssen Ersthelfende wissen, wo sie es finden. Eine Kennzeichnung von Betrieben, die ein AED-Gerät vorhalten, mit dem anerkannten Rettungsschild, einem weißen Herz mit Blitz auf grünem Grund, am Tor oder an der Eingangstür helfe da schon sehr. Und dann sollte natürlich auch jeder wissen, wo es sich befindet, zum Beispiel mit einer Standortbeschreibung beim Rettungsschild. Denn: „In Deutschland sterben jährlich 65.000 Menschen am Plötzlichen Herztod“, sagt Andrea Komm, stellvertretende Pflegedienstleitung des Christlichen Pflegedienstes Bramsche der Johanniter. Es kann jeden treffen, jederzeit. Helfen kann in einem solchen Fall nur ein AED-Gerät, das möglichst innerhalb von drei Minuten eingesetzt werden sollte. Wenig Zeit, wenn man erst suchen muss.