„Bleiben, wenn das Leben geht“: Zeit und Würde für die letzte Reise

Bramsche, Dezember 2025 – Wenn das Leben sich dem Ende neigt, sind es oft die leisen Töne und die menschliche Nähe, die den Unterschied machen. In Bramsche leistet der Hospizverein Bramsche e.V. seit Jahren einen unverzichtbaren Dienst: Die ehrenamtlichen Sterbebegleiter schenken Zeit, hören zu und sind einfach da – überkonfessionell, kostenfrei und mit tiefem Respekt vor der Würde des Einzelnen.

Den Tod ins Leben holen: Die Arbeit des Hospizvereins

Der Hospizverein Bramsche e.V. versteht sich als Begleiter in einer der schwersten Phasen des Lebens. Die derzeit rund 22 ehrenamtlichen Sterbebegleiter sind ambulant in der Region unterwegs, um schwerstkranke Menschen in ihrer vertrauten Umgebung zu betreuen und den Angehörigen in ihrer emotionalen Belastung beizustehen. Doch die Hilfe endet nicht mit dem Tod: Angebote wie das Hospizcafé, der Gesprächskreis für Trauernde oder die „Trostbänke“ auf Friedhöfen, am Hasesee oder im FriedWald bieten Räume, um Schmerz zu verarbeiten und neue Perspektiven zu finden.

„Wir finanzieren uns ausschließlich über Mitgliedsbeiträge und Spenden“, erklärt Grit Beimdiek, Vorstandsvorsitzende des Vereins. Die Gelder fließen dabei nicht nur in die Koordination der Einsätze, sondern vor allem in die fundierte Aus- und Weiterbildung sowie die notwendige Supervision der Ehrenamtlichen, um sie für diese emotional anspruchsvolle Aufgabe zu stärken.

Zukunftsforum wird zum „Spendenforum“

Dass diese Arbeit einen hohen Stellenwert in der Bramscher Bevölkerung genießt, zeigte sich beim jüngsten Zukunftsforum. Die Stadt Bramsche und die Vereinigte Volksbank eG hatten bewusst auf Eintrittsgelder verzichtet und stattdessen um eine freiwillige Spende für den Hospizverein gebeten. Die Gäste der Veranstaltung, bei der unter anderem die bekannte Journalistin Antje Erhard referierte, zeigten sich äußerst großzügig: Insgesamt kam die beachtliche Summe von 2.400 Euro zusammen.

Ein Scheck für die Menschlichkeit

Beeindruckt von diesem Engagement des Hospizvereins erhöhte die Vereinigte Volksbank eG die Spendensumme um mehr als das Doppelte. Bei einer feierlichen Übergabe erhielt der Hospizverein Bramsche einen Scheck über insgesamt 5.000 Euro.

„Das Zukunftsforum soll Impulse für die Entwicklung unserer Stadt geben. Eine lebendige Stadtgesellschaft zeichnet sich aber vor allem dadurch aus, wie sie mit den schwächsten Mitgliedern umgeht. Daher war es uns ein Herzensanliegen, die beeindruckende Arbeit des Hospizvereins gemeinsam mit der Bank und den Bürgern zu unterstützen“, so Klaus Sandhaus, Wirtschaftsförderer der Stadt Bramsche.

Mit der Spende kann der Verein nun weitere Qualifizierungsmaßnahmen für neue Sterbebegleiter finanzieren und sicherstellen, dass auch in Zukunft niemand in Bramsche seinen letzten Weg allein gehen muss.