Vor mehr als 150 Gästen hielt Claudia Kleinert, die bekannte Wetterfee der Tagesschau und ausgewiesene Klimaexpertin, einen mitreißenden Vortrag zum Thema "Klimawandel - Bedrohung und Chance". Der Vortrag fand im Rahmen der diesjährigen Regionalveranstaltungen – exklusiv für Mitglieder der Vereinigten Volksbank – im Alando Ballhaus in Osnabrück statt.
Vorständin Beate Jakobs eröffnete die Veranstaltung mit aktuellen Neuigkeiten aus der Bank und ehrte gemeinsam mit Vorstand Heiko Engelhard langjährige Mitglieder, die bereits seit 40, 50 oder sogar 60 Jahren Mitglied der Bank sind, für ihre Treue. Anschließend leitete Beate Jakobs mit großer Freude zum Höhepunkt des Abends über. „Wir freuen uns sehr, dass Claudia Kleinert heute unser Gast ist. Sie setzt sich seit vielen Jahren für Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung ein und ist Botschafterin der „Lebenshilfe NRW“. Ihr Engagement passt perfekt zu unserer neu gegründeten Stiftung respektplus, die sich für Projekte gegen Gewalt und Hetze sowie Diskriminierung in der Region einsetzt. Deshalb konnten wir uns für den heutigen Abend keine passendere Gastrednerin wünschen. Ihre Bühne, Frau Kleinert!“
Claudia Kleinert begann ihren Vortrag mit Einblicken in ihre Tätigkeit bei der Tagesschau und zeigte anhand von Bildern, wie eine Wettersendung für das Fernsehen entsteht. Dabei könne das Wetter für die nächsten 1-2 Tage mit einer Genauigkeit von etwa 95 % vorhergesagt werden. Oftmals bekomme sie nach Sendungen entrüstete Zuschauernachrichten. „Frau Kleinert, ich habe meine Gartenparty aufgrund Ihrer Vorhersage extra nach drinnen verlegt und dann hat es gar nicht geregnet.“ „Auch bei 95 %iger Genauigkeit können wir nicht genau sagen, ob der Regen in Osnabrück oder vielleicht doch ein paar Kilometer weiter nördlich oder südlich runtergeht“, erläuterte Claudia Kleinert. Eine so genaue Vorhersage sei erst etwa 30 Minuten vorher möglich.
Mit eindrucksvollen Grafiken und Zahlen verdeutlichte Claudia Kleinert die vielfältigen Herausforderungen des Klimawandels, den sie beispielsweise selbst deutlich an den Temperaturen in ihrer Frankfurter Dachgeschosswohnung spüre. Sie wies darauf hin, dass sich viele Regionen aufgrund steigender Temperaturen verändern und Extremwetterereignisse wie Starkregen zunehmen. Das Hochwasser im Ahrtal oder auch zuletzt in der Toskana wurden als eindringliche Beispiele für die bereits sichtbaren Folgen des Klimawandels genannt. Kleinert betonte, dass die Herausforderungen gewaltig seien. Der Klimawandel sei zwar nicht aufzuhalten, aber der Mensch könne durch konsequentes Handeln noch an vielen Stellschrauben drehen. Einen entsprechenden Appell richtete sie auch an die anwesenden Gäste.
„Ob sie denn nicht auf die Politik einwirken könne“, fragte ein Zuhörer aus dem Publikum bei der anschließenden Fragerunde. „Wir reden viel mit den Politkern“, so Kleinert. Erst gestern habe sie wieder ein längeres Gespräch mit einem Politiker geführt. „Aber die Politik hat immer nur zwei Jahre Zeit, um Maßnahmen umzusetzen, dann muss sich die Regierung schon wieder darum bemühen, bei der nächsten Wahl wiedergewählt zu werden. Und Klimamaßnahmen sind nicht unbedingt populär, weil sie viel Geld kosten“, erläuterte Kleinert.
Ein Vortrag, der zum Nachdenken über das eigene Konsumverhalten anregte und auch beim anschließenden Imbiss noch für ausreichend Gesprächsstoff unter den Gästen sorgte.