Historie der Volksbank Bramsche eG

Infolge der Bodenreform und dem Verlassen der gemäßigten Schutzzollpolitik Bismarks kam es zur Agrarkrise und somit zur Notlage der Landwirtschaft. Aus diesen Gründen und zum Zweck der Selbsthilfe auch im wirtschaftlichen Bereich kam es Anfang 1892 zur Gründung eines landwirtschaftlichen Konsumvereins Bramsche. Bis 1892 gab es in Bramsche keine Bank und keine Sparkasse. Lediglich der Auktionator Noltemeier nahm damals Spareinlagen in Empfang. Ausleihungen wurden durch Privatpersonen vermittelt. Am 10.11.1892 fand im Sandmannschen großen Saal eine Versammlung des landwirtschaftlichen Vereins statt. Hier sprach der Wanderredner Fricke aus Hannover zu dem Thema "Ländliche Spar- und Darlehnskassen".

Das genossenschaftliche Prinzip "Einer für alle, alle für einen" wurde in dieser Versammlung allerseits als wertvoll und richtig anerkannt und die Gründung einer Spar- und Darlehnskasse als gemeinnütziges Unternehmen beschlossen. In einer erneuten Versammlung am 27.11.1892 wurde unter Vorsitz des Hofbesitzers Herrn Meyer-Wackum zur Gründung aufgerufen. 26 Personen unterzeichneten das Gründungsprotokoll. Zum Vorsitzenden des Vorstandes wurde Herr Holzgräfe aus Achmer, zum Stellvertreter Herr Iding aus Epe und zu weiteren Mitgliedern Herr Wiekung, Herr Auf der Heide sowie Herr Vahrmige gewählt. Die einstimmige Wahl der Mitglieder des Aufsichtsrates fiel auf die Herren Superintendent Meyer, Grevemeyer, Meyer-Wackum, Hundeling, Strubbe, Kemnade. Zum Rendanten wurde Herr Vahrmeyer gewählt.

Das erste Geschäftslokal der Bank war im Hause des Kaufmanns und Rendanten Christian Vahmeyer, Große Straße , altes Haus 51. Das Jahr 1893 schloß mit 78 Mitgliedern mit einer Bilanzsumme von 126.717,50 Mark und einem Reingewinn von 271,59 Mark. Die folgenden Jahre lassen eine stete Aufwärtsentwicklung erkennen. 1904 findet der Umzug der Spar- und Darlehnskasse in das Haus des neuen Rendanten Meyer in die Neustadt 13, heute Bramsche Große Straße / Ecke Wilhemstraße statt.

1917 beging die Spar- und Darlehnskasse Bramsche ihr 25jähriges Jubiläum mit einem Reingewinn von 6733,74 Mark, einer Mitgliederzahl von 328 und einer Bilanzsumme von 2.161.419 Mark. 1921 wurde die erste Schreibmaschine bewilligt. 1922 verlegt die Spar- und Darlehnskasse die Geschäftsstelle in das Haus der Breuelstraße 19. Die Miete der Kassenräume wurde auf 25000 Mark für dieses Jahr festgesetzt. Der erste Lehrling wurde eingestellt. Zum 31.12.1923 betrug die Bilanzsumme 42 945 386 976 910 217,29 Mark aufgrund der Inflation. Diese 17stellige Zahl brachte rund 43 Billiarden zum Ausdruck. Durch die Schaffung der Rentenmark (Verhältnis 1 Reichsmark = 1 Billion Papiermark wurde die Katastrophe eingedämmt.  Am 21.11.1933 wurde eine Annahmestelle in Rieste errichtet.

1945 nach Kriegsende hat die Genossenschaft eine Bilanzsumme von 10.011.472,46 Reichsmark, 580 Mitglieder und erwirtschaftete einen Gewinn von 9362,82 Reichsmark. Mit der Währungsreform von 1948 wurde die Deutsche Mark als Währung eingeführt. 1950 wurde die Zweigstelle in Ueffeln eingerichtet.

 

Am 09.07.1956 wurde der Kaufvertrag für das jetzige Bankgebäude in der Großen Str. 16 unterzeichnet. Die Gastwirtschaft mit Nebengebäuden war baufällig und mußte abgerissen werden. Im Oktober 1958 wurde dann das neue Bankgebäude bezogen. Am 01.02.1957 wurde zudem eine Zweigstelle in Engter eröffnet - gefolgt von der Filiale Gartenstadt am 01.09.1960.

1965 wird die Filiale Achmer zunächst in gemieteten Räumen eröffnet. Ein Jahr später folgt die Filialeröffnung in Hesepe. 1977 fusionieren die Volksbank Bramsche eG mit der 1894 gegründeten Volksbank Venne eG.

 

Durch den Zusammenschluss der Volksbanken Bramsche und Wallenhorst am 01.01.1999 entstand die Volksbank Bramgau eG. Zehn Jahre später fusioniert die Bank mit der Volksbank Wittlage eG zur heutigen Volksbank Bramgau-Wittlage eG.